Geht unter die Haut: HEV-Licht – Energie, die stresst

Übermäßiges Sonnenlicht kann unsere Haut schädigen – das wissen wir alle. Menschen mit sehr sensibler Haut müssen sich besonders gut davor schützen. Weniger bekannt ist: Nicht nur die UV-Strahlung, sondern auch die sichtbaren blauen Anteile des Sonnenlichts können der Haut zusetzen.

HEV-Light ist sichtbares blaues Licht mit hoher Energie (High-Energy-Visible-Light). Auf unsere Gesundheit kann sich blaues Licht abhängig von dessen Energiegehalt und der Dauer der Bestrahlung sowohl positiv als auch negativ auswirken. Die blauen Lichtbereiche niederer Energie werden sogar therapeutisch genutzt, während jene mit besonders hoher Energie schädlich für die Retina (hoch-toxisches Blaulicht 400-450 nm) und Haut sein können. So kann blaues Licht über oxidativen Stress Schäden an der Hautbarriere, den Zellen und dem Gewebe verursachen und trägt zum sogenannten „Photoaging“, der vorzeitigen, lichtbedingten Hautalterung bei. Ebenso kann man Altersflecken und andere Pigmentstörungen, Hautunreinheiten und -rötungen sowie schlechtere Heilung auf eine intensive HEV-Licht-Exposition zurückführen.

 

Achtung, Screen-Face?

Unserem modernen Lifestyle haben wir zu verdanken, dass wir dem blauen HEV-Licht nicht nur bei Sonnenschein ausgeliefert sind. Denn auch das künstliche Licht unserer elektronischen Bildschirme liegt im HEV-Bereich (450-470 nm). Die Intensität der Bestrahlung durch HEV-Licht aus diesen künstlichen Quellen beträgt zwar nur ein Bruchteil der von Sonnenstrahlung (Hundertstel bis Tausendstel ) und ist fraglich ob dies ausreichend ist, um direkte Hautschäden zu verursachen, dennoch nimmt Bildschirmlicht Einfluss auf unseren Körper – die Haut inbegriffen. Blaues Licht ist an der Regulation unseres Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt. Morgens wirkt besonders viel blaues Licht auf uns ein und trägt zur Einstellung des Wachmodus bei. Wer abends lange fern sieht oder sich mit PC, Tablet und Handy beschäftigt, gaukelt dem Körper vor es sei Tag. Das stört unter anderem die Produktion des Schlafhormons Melatonin, was ein schlechteres Einschlafen zur Folge haben kann. Jedoch nicht nur unser Gehirn braucht den Schlaf zur Erholung und für ein Reset, auch die meisten regenerativen Prozesse sowie Reparaturmechanismen in der Haut laufen verstärkt nachts ab.  

So reduzierst du negative HEV-Effekte

  • Prüfe in den Einstellungen von Smartphone, Tablet & Co, ob du die Blautöne im Display reduzieren kannst. 
  • Achte bei der Neuanschaffung von Monitoren auf einen integrierten Blaulichtfilter.
  • Reduziere deine Bildschirmzeiten, gönne dir und deiner Haut mehr Digital Detoxing.
  • Achte auf einen ausreichenden Abstand zu Display und Monitor – je näher, desto intensiver das HEV-Licht.
  • Moderne Kosmetika enthalten wirksame Schutz-Substanzen gegen HEV-Licht und seine Auswirkungen.
  • Auch manche Sonnencremes schützen bereits vor HEV-Licht.