Corona-Impfung: Kein erhöhtes Risiko bei Neurodermitis und weiteren atopischen Erkrankungen

Kann ich mich gegen Corona impfen lassen, wenn ich Neurodermitis habe? Diese Frage stellen sich derzeit viele Patient:innen. Nach aktuellem Stand der Erkenntnisse gibt es keinen Hinweis auf ein generell erhöhtes Nebenwirkungsrisiko bei Impfung mit den zugelassenen Impfstoffen für Menschen mit allergischen oder atopischen Erkrankungen, zu denen auch Neurodermitis gehört. Einige Punkte sollten Menschen mit Neurodermitis aber beachten.

 

Einige Betroffene sind verunsichert, nachdem seit Einführung der Impfstoffe gegen COVID-19 vereinzelt über allergische Reaktionen kurz nach der Impfung berichtet wurde. Experten wie Prof. Ludger Klimek, Präsident des Ärzteverbandes deutscher Allergologen (AeDA) zufolge, kann eine Impfung mit den in Deutschland zugelassenen COVID-19-Impfstoffen aber nur in äußerst seltenen Fällen starke allergische Reaktionen hervorrufen.

Aus Sicht des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) gibt es keine Hinweise für ein erhöhtes Nebenwirkungsrisiko einer COVID-19-Impfung für Patient:innen mit Neurodermitis oder anderen Erkrankungen aus dem atopisch-allergischen Formenkreis. Hierzu zählen auch kontrolliertes Asthma bronchiale, allergischer Schnupfen mit Bindehautentzündung (Rhinokonjunktivitis), einschließlich Heuschnupfen und Hausstaubmilbenallergie, Bienen- und Wespengiftallergie oder Kontaktallergie. Eine besondere Untersuchung vor der Impfung wird für diese Patientengruppen nicht empfohlen.

 

Lassen Sie sich bei Bedenken individuell von Ihrem Arzt beraten

Menschen, bei denen schon einmal schwere allergische Reaktionen auf frühere Impfungen oder Medikamente aufgetreten sind, sollten sich allerdings vor der Impfung individuell von ihrer Allergologin oder ihrem Allergologen beraten lassen. Der Anamnesebogen muss vor der Impfung korrekt und detailliert ausgefüllt und die Nachbeobachtungszeit nach der Impfung auf 30 Minuten verlängert werden. Im Notfall können die Impfteams anaphylaktische Reaktionen schnell behandeln.

Impfung richtig timen

Patienten:innen sollten darauf hinweisen, welche medizinischen Behandlungen sie erhalten, damit der Impftermin bestmöglich gelegt werden kann. Bei einer Hyposensibilisierung sollten die empfohlenen Abstände zwischen Behandlung und Impfung beachtet werden. Bei der subkutanen Hyposensibilisierung wird z. B. ein Mindestabstand von einer Woche empfohlen. Die Impfung sollte möglichst nicht während eines akuten Neurodermitis-Schubes verabreicht werden. Wie bei anderen Impfungen auch, kann es nach der Impfung evtl. vorübergehend zu einer leichten Zunahme der Neurodermitis-Symptome kommen.

 

Weitere aktuelle Informationen:

Impfung von Allergiker:innen gegen COVID-19: Patienteninformation der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI)

Häufige Fragen und Antworten zur COVID-19 Impfung: Robert Koch-Institut (RKI), in Deutschland für die Sicherheitsbewertung von Impfstoffen zuständig