Aus Sicht des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) gibt es keine Hinweise für ein erhöhtes Nebenwirkungsrisiko einer COVID-19-Impfung für Patient:innen mit Neurodermitis oder anderen Erkrankungen aus dem atopisch-allergischen Formenkreis. Hierzu zählen auch kontrolliertes Asthma bronchiale, allergischer Schnupfen mit Bindehautentzündung (Rhinokonjunktivitis), einschließlich Heuschnupfen und Hausstaubmilbenallergie, Bienen- und Wespengiftallergie oder Kontaktallergie. Eine besondere Untersuchung vor der Impfung wird für diese Patientengruppen nicht empfohlen.
Lassen Sie sich bei Bedenken individuell von Ihrem Arzt beraten
Menschen, bei denen schon einmal schwere allergische Reaktionen auf frühere Impfungen oder Medikamente aufgetreten sind, sollten sich allerdings vor der Impfung individuell von ihrer Allergologin oder ihrem Allergologen beraten lassen. Der Anamnesebogen muss vor der Impfung korrekt und detailliert ausgefüllt und die Nachbeobachtungszeit nach der Impfung auf 30 Minuten verlängert werden. Im Notfall können die Impfteams anaphylaktische Reaktionen schnell behandeln.
Impfung richtig timen
Patienten:innen sollten darauf hinweisen, welche medizinischen Behandlungen sie erhalten, damit der Impftermin bestmöglich gelegt werden kann. Bei einer Hyposensibilisierung sollten die empfohlenen Abstände zwischen Behandlung und Impfung beachtet werden. Bei der subkutanen Hyposensibilisierung wird z. B. ein Mindestabstand von einer Woche empfohlen. Die Impfung sollte möglichst nicht während eines akuten Neurodermitis-Schubes verabreicht werden. Wie bei anderen Impfungen auch, kann es nach der Impfung evtl. vorübergehend zu einer leichten Zunahme der Neurodermitis-Symptome kommen.
Weitere aktuelle Informationen:
Impfung von Allergiker:innen gegen COVID-19: Patienteninformation der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI)
Häufige Fragen und Antworten zur COVID-19 Impfung: Robert Koch-Institut (RKI), in Deutschland für die Sicherheitsbewertung von Impfstoffen zuständig