Hallo Halloween: Grusel-Spaß trotz Neurodermitis und Allergien

„Süßes oder Saures“ heißt es bei vielen Familien wieder am Abend des 31. Oktober: Die Kinder feiern Halloween, ziehen verkleidet von Haus zu Haus und sammeln möglichst viele Naschereien. Was die kleinen Geister, Vampire und Hexen dabei oft besonders mögen, ist das Schminken. Doch das kann für Kinder mit Neurodermitis oder empfindlicher, allergischer Haut problematisch werden. Wir verraten Ihnen, wie Sie Juckreiz & Co. vermeiden …
 

Gib ihr Saures? Das sollte an Halloween nicht gerade für neurodermitische oder allergische Kinderhaut gelten! Diese könnte nämlich wirklich sauer werden, wenn sie mit gängiger Theater- oder Karnevalsschminke verziert wird. Die Folge: allergische Reaktionen in Form von Rötungen, Juckreiz, Entzündungen.

Kalte Herbst- und trockene Heizungsluft irritieren oftmals schon „normal“ empfindliche Haut. Bei Neurodermitis und Allergikerhaut kommt hinzu, dass die Hautbarriere durchlässiger ist und Reizstoffe leichter eindringen können. So kann der umfangreiche „Cocktail“ an Inhalts-, Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen in Kinderschminke schnell allergische Hautreaktionen auslösen, wenn sie direkt aufs Gesicht aufgetragen wird. Auch Perücken und Gummimasken können die Haut reizen. Damit der Spaß also nicht auf der Strecke bleibt, können „Gespenster-Eltern“ viel zur Vermeidung allergischer Reaktionen tun.

Jux statt Juckreiz:

Vier Tipps für eine gelungene Halloween-Feier
 

1. Party-Spaß auch ohne Schminke

Bei Halloween geht es vor allem um den Spaß am Gruseln. Kinder sind oft schon glücklich, wenn sie sich verkleiden und so in andere Rollen schlüpfen können. Legen Sie den Fokus auf die Kostümierung, auf fantasiereiche, selbstgemachte Papiermasken, Deko und die Gestaltung des Abends mit Musik, Geschichten, Freunden, einem besonderen Essen und vielleicht sogar einem Lagerfeuer im Garten. Ob jemand ein bisschen Farbe im Gesicht hat oder nicht, ist dann schnell Nebensache. Zum Schutz empfindlicher Haut sollte das Grusel-Kostüm (häufig synthetische oder reizauslösende Stoffe und Färbung) vor dem Tragen einmal gewaschen werden und keinen direkten Hautkontakt haben. Aber dank kühlem Herbstwetter ziehen die Kleinen meist freiwillig eine (hautfreundliche) Kuschel-Schicht drunter.

2. Erst checken, dann schminken

Will Ihr Kind dennoch unbedingt geschminkt werden, probieren Sie nur hochwertige, am besten wasserlösliche Schminke, die speziell für empfindliche Haut, für Allergiker geeignet oder als hypoallergen ausgewiesen ist. Je weniger Zusatzstoffe, umso besser.

Doch auch auf selbstgemachte oder speziell für Allergiker geeignete Produkte kann empfindliche Haut reagieren. Testen Sie deshalb die ausgewählte Schminke unbedingt vor Halloween am Unterarm und kleben Sie für zwei Tage ein Pflaster darüber. Löst die Farbe Juckreiz oder Hautveränderungen aus, wird Ihr Kind verstehen, dass es besser ist, das nicht ins Gesicht zu malen. Während eines Neurodermitis-Schubes sollten Sie immer auf das Schminken verzichten!

Oder stellen Sie Ihre Hautfarben selbst her:
Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) rät zum Ausprobieren dieser Rezepte: Einen Esslöffel Gesichts- oder Körpercreme in eine Tasse geben und leicht im Wasserbad erwärmen. Je nach gewünschter Farbe geben Sie einen TL Speisestärke (Weiß), ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe (Bunt) oder 3-4 zermahlene Kohletabletten (Schwarz) aus der Apotheke hinzu. Glattrühren, auskühlen lassen und an einer unauffälligen Stelle ausprobieren. Achtung: Zu viel Lebensmittelfarbe kann die Haut dauerhaft färben!

3. Beim Schminken auf Nummer Sicher

Auch nach unauffälligem Test ist es ratsam, vorsichtig zu bleiben. Ehe Sie Ihr Kind schminken, tragen Sie als Grundlage vorher großzügig eine Gesichtscreme auf. Sie schützt die empfindliche, durchlässige Kinderhaut nicht nur vor der kalten Abendluft im Oktober, sondern auch vor dem direkten Kontakt mit der Schminke und erleichtert zudem das Abschminken am Abend. Suchen Sie mit Ihrem Kind außerdem ein Schmink-Motiv aus, das nicht die gesamte Haut bedeckt. An Halloween genügen ja oft schon ein, zwei Narben und Schatten unter den Augen.

4. Gründlich Abschminken nicht vergessen

Je weniger Farbe im Gesicht, desto schneller geht das Abschminken, wenn Ihr müder kleiner Geist ins Bett will. Wasserlösliche Schminke kann mit einem weichen Lappen abgewaschen werden. Hartnäckigere Rückstände können mithilfe eines sanften Reinigungsproduktes entfernt werden. Wichtig: Die beanspruchte Haut danach wieder gut eincremen und in den folgenden Tagen „verwöhnen“.