„Ich mache jetzt eine ,Impfung‘ und hoffe, die Allergie geht dann weg.“
„Bei meinem Modellflugzeug fehlen noch Motor und Propeller – dann kann ich endlich damit fliegen. Wenn nicht mein Heuschnupfen dazwischenfunkt. Zur Pollenzeit ist’s echt schlimm, oft habe ich gar keine Lust rauszugehen. Ich brauche ganz viele Medikamente, aber die machen mich immer so müde. In der Schule fallen mir fast die Augen zu. Der Kinderarzt hat gesagt, dass er im Herbst bei mir eine ,Allergieimpfung‘ machen will. Ich hoffe, die blöde Allergie geht dann weg.“
David, 11 Jahre, leidet unter einer allergischen Rhinitis
Beim elfjährigen David steht eine spezifische Immuntherapie (SIT) an. Dadurch hofft der Kinderarzt, den Heuschnupfen in den Griff zu bekommen, der den Jungen besonders im Frühjahr und Sommer massiv in seinem Alltag einschränkt. Diese Behandlung ist die einzige Möglichkeit, den Heuschnupfen an der Ursache zu „packen“. Wenn sie bei David gut anschlägt, muss er keine Medikamente mehr nehmen, die ihn gerade so träge und lustlos machen. Eine Hyposensibilisierung kann außerdem verhindern, dass David weitere Allergien wie allergisches Asthma entwickelt.
WAS IST HEUSCHNUPFEN?
Vom Wind verweht: Was ist Heuschnupfen überhaupt?
Bei Heuschnupfen reagiert das Immunsystem übermäßig auf die eigentlich völlig harmlosen Pollen von Gräsern, Getreide, Sträuchern, Bäumen oder Kräutern. Besonders das Frühjahr und der Sommer können für Menschen mit einer Pollenallergie zur Qual werden: Dann verbreiten die Pflanzen ihren Blütenstaub, der aus Millionen von Pollen mit männlichem Erbgut besteht.
Für den Heuschnupfen, auch allergische Rhinitis oder allergischer Schnupfen genannt, sind vor allem die leichten, durch den Wind verteilten Pollen verantwortlich, weil sie einfacher über die Atemwege eindringen können. Schwerere Pollen, die von Insekten verbreitet werden, spielen beim Heuschnupfen dagegen eine untergeordnete Rolle.
Schon wenige Pollenkörner genügen, um eine heftige Reaktion des Immunsystems auszulösen. Der Heuschnupfen zählt zur Allergie vom Soforttyp. Das heißt: Sobald die Pollen mit den Schleimhäuten von Nase und Augen in Berührung kommen, beginnen die lästigen Symptome. Auch die Hausstaubmilbenallergie, das allergische Asthma und die Insektengiftallergie sind Soforttypen.
der Bevölkerung in Deutschland leiden an Heuschnupfen. Hochgerechnet sind das etwa zwölf Millionen Bundesbürger. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer.
Wussten Sie, dass ...
…eine einzelne Roggenähre bis zu 4 Millionen Pollen freisetzt? Bei sensibilisierten Menschen genügen davon sechs pro Kubikmeter Luft für eine allergische Reaktion. Pollen, die durch den Wind verbreitet werden, sind extrem klein, leicht und sehr gute „Flieger“. Sie segeln bis zu 300 km weit durch die Luft.
Kurz erklärt:
Der Begriff „Heuschnupfen“ entstammt der Beobachtung, dass der Kontakt mit Heu bei manchen Menschen Symptome auslöst. Heute weiß man: Sie rühren von den Gräserpollen im Heu her. Auch wenn die Überreaktion auf Pollen ebenso von Bäumen, Getreide, Sträuchern oder Kräutern kommen kann, der Name ist geblieben.
Die häufigsten Allergene bei Heuschnupfen
- Gräser: Süßgräser sind hauptverantwortlich für die Heuschnupfensymptome. Sie sind weltweit verbreitet, es gibt Tausende verschiedene Arten und sie verteilen sehr große Mengen Pollen in der Luft. Auch Getreidearten wie Roggen oder Mais zählen zu den Süßgräsern.
- Bäume: Die Birke ist der bekannteste Auslöser unter den Baumarten, aber auch Hasel, Erle oder Esche rufen bei vielen Personen eine allergische Rhinitis hervor.
- Kräuter: Beifuß, Spitzwegerich, Brennnessel und Ambrosia (Traubenkraut) sind die bekanntesten Vertreter der Kräuter.
Pollenallergiker reagieren meist nicht nur auf die Pollen einer, sondern gleich mehrerer Pflanzen.
der Pollenallergiker reagieren auf Süßgräser.
Was passiert genau bei Heuschnupfen?
Die in Pollen enthaltenen Eiweiße werden freigesetzt, wenn sie in Kontakt mit den feuchten Schleimhäuten kommen. Das Immunsystem von Heuschnupfenallergikern reagiert über und bildet Abwehrstoffe, die sogenannten IgE-Antikörper. Diese heften sich wiederum an die Mastzellen. Das sind besondere Abwehrzellen des Körpers. Sie setzen Stoffe wie Histamin frei, die Entzündungen auslösen. Gemeinsam mit anderen Botenstoffen regen sie die Sekretproduktion an und reizen die Nerven, wodurch sich Jucken und Niesen erklären.
Zum Weiterlesen:
Ernst nehmen: Was sind Allergie-Symptome?
Allergisches Asthma: Rebellion der Lunge gegen Allergene
Ratgeber Pollenallergie (Heuschnupfen) zum Download
WIE ZEIGT SICH HEUSCHNUPFEN?
Echt reizend: Wie zeigt sich Heuschnupfen?
Heuschnupfen macht sich durch verschiedene Symptome bemerkbar, die für Allergiker zur echten Qual werden können. Am häufigsten äußern sie sich in folgenden Beschwerden:
- laufende Nase (Fließschnupfen)
- juckende Nase, Niesattacken
- verstopfte Nase
- tränende, juckende, gerötete und entzündete Augen
Dazu können sich weitere Symptome gesellen, die den Alltag und die Lebensqualität enorm einschränken:
- Hautreaktionen wie Schwellungen, Ekzeme (entzündete Haut) oder Wassereinlagerungen (Ödeme)
- Kopfschmerzen, Migräne und Lichtscheu
- Schlafstörungen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Leistungstiefs
- Konzentrationsprobleme
- Appetitlosigkeit und Magen-Darm-Beschwerden
- depressive Verstimmungen.
Wussten Sie, dass ...
… fast jeder dritte Heuschnupfenpatient innerhalb von zehn Jahren ein Asthma bronchiale entwickelt? Dieses Phänomen nennt man ETAGENWECHSEL. Es bezeichnet das Fortschreiten der allergischen Symptome von den oberen Atemwegen der Nase in die tieferen Regionen der Bronchien.
Kreuzallergie: Wenn sich Allergene zum Verwechseln ähnlich sind
Auch wenn bei Heuschnupfenpatienten bestimmte Lebensmittel Beschwerden auslösen, ist das meist keine neue Allergie. Das Immunsystem verwechselt ein Eiweißmolekül aus der Nahrung mit einem Allergen aus Pollen, weil sich diese im wahrsten Sinne des Wortes zum Verwechseln ähnlich sind. Es handelt sich dann um eine Kreuzallergie oder, im Fachbegriff, pollenassoziierte Nahrungsmittelallergie. Ein Beispiel: Wer auf Baumpollen von Frühblühern allergisch ist, reagiert aufgrund einer Kreuzallergie oft auch auf Nüsse, Äpfel, Sellerie, Karotten oder rohe Kartoffeln.
der Pollenallergiker haben eine Kreuzallergie, sind also auch Nahrungsmittelallergiker.
Zum Weiterlesen:
WIE ERKENNEN ÄRZTE HEUSCHNUPFEN?
Die Detektivarbeit beginnt: Wie erkennen Ärzte Heuschnupfen?
Bei Fließschnupfen, heftigen Niesattacken oder juckenden, geröteten Augen, insbesondere im Frühjahr und Sommer, sollte am besten ein Facharzt für Allergien (Allergologe) aufgesucht werden. Er erfragt genau die Krankheitsgeschichte. Sie sollten sich auf folgende Fragen vorbereiten:
- Welche Beschwerden haben Sie genau?
- Seit wann und wie stark haben Sie die Symptome?
- Gibt es Tages- oder Jahreszeiten, in denen sie besonders ausgeprägt sind?
- Sind die Symptome draußen oder drinnen besonders intensiv?
- Haben Sie noch andere Erkrankungen wie Neurodermitis oder Asthma bronchiale?
- Sind Allergien in Ihrer Familie bekannt?
Ihre detaillierten Antworten helfen dem Arzt bei der Einschätzung, ob Heuschnupfen als Diagnose in Frage kommt. Hilfreich ist auch ein Allergie-Tagebuch. Dort notieren Sie täglich mehrmals Zeitpunkt, Art und Dauer Ihrer Beschwerden. So lässt sich ein zeitlicher Zusammenhang zwischen dem Pollenflug und Ihren Symptomen herstellen.
Der Arzt hat verschiedene Tests, durch die er die genauen Allergene bestimmen kann:
WIE LÄSST SICH HEUSCHNUPFEN BEHANDELN?
Mit Pollen leben (müssen): Wie lässt sich Heuschnupfen behandeln?
Ärzte nutzen bei der Behandlung von Heuschnupfen hauptsächlich drei Strategien:
- Den Pollen möglichst aus dem Weg gehen (Allergiekarenz).
- Die Symptome mit Medikamenten lindern.
- Mit einer Hyposensibilisierung lassen sich die Beschwerden langfristig bessern. Sie bietet Ihnen sogar die Chance, die Beschwerden für immer loszuwerden.
Rat & Tat: Pollenallergiesymptome im Alltag lindern
Die Allergenkarenz ist eine wichtige Maßnahme: Als Heuschnupfenallergiker müssen Sie versuchen, Pollen so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Doch so einfach ist das nicht – Pollen befinden sich fast überall. Hinzu kommt, dass viele Pollenallergiker auf mehrere Pollenarten reagieren. Weil die Pflanzen unterschiedliche Blütezeiten haben, kann sich die Allergiesaison über mehrere Monate hinziehen.
Orientierung gibt ein Pollenflugkalender, der anzeigt, wann, wo und in welchen Mengen die Allergene normalerweise unterwegs sind. Wie hoch die Pollenkonzentration in der Luft ist, hängt sehr von der Jahreszeit, der Wetterlage oder Ihrem Wohnort ab. Aufgrund des Klimawandels fliegen mittlerweile selbst im Winter die Pollen mancher Pflanzen!
Zum Weiterleiten:
Medikamente: Das Immunsystem bremsen
Die Einnahme verschiedener Medikamente kann die akuten Heuschnupfensymptome lindern. Ärzte setzen unterschiedliche Entzündungshemmer ein, die die Aktivität des Immunsystems dämpfen. Die Medikamente blockieren die Wirkung oder die Freisetzung von Entzündungsbotenstoffen.
Antihistaminika: Sie sind sehr effektiv; ihre Wirkung setzt meist innerhalb einer Stunde ein. Die Medikamente wirken als „Entzündungsbremse“ und unterdrücken die überschießende Reaktion des Immunsystems. Antihistaminika sind als Nasenspray und Augentropfen für die lokale Anwendung oder als Tabletten erhältlich. Viele Präparate gibt es rezeptfrei in der Apotheke. Moderne H1-Antihistaminika machen auch kaum mehr müde.
Glukokortikoide („Kortison“): Kortison-Präparate wirken am stärksten gegen Heuschnupfen. Sie bremsen Entzündungen sehr effektiv. Es gibt sie vor allem als Nasenspray, aber auch in Tabletten- oder Spritzenform (bei starken Beschwerden). Glukokortikoide drosseln den Fließschnupfen und lassen die Schleimhäute abschwellen.
Leukotrien-Antagonisten: In Tablettenform verabreicht, blockieren sie bestimmte Entzündungsbotenstoffe, die Leukotriene (ausgesprochen: Leu-ko-tri-ene). Sie eignen sich besonders, wenn Sie außer an Heuschnupfen auch an leichtem bis mittelschwerem allergischem Asthma leiden.
Cromone (Mastzellstabilisatoren): Medikamente aus dieser Wirkstoffgruppe sind mild und eignen sich gut für Schwangere. Ärzte raten, die Arzneien möglichst schon eine Woche vor dem erwarteten Pollenflug einzunehmen. Sie wirken jedoch vergleichsweise kurz und müssen mehrmals täglich angewendet werden. Ihre Wirkung reicht überdies manchmal nicht aus, um die Heuschnupfenbeschwerden wirksam zu lindern. Cromone gibt es in Form von Nasensprays und Augentropfen.
Abschwellende Nasensprays oder Nasentropfen (Alpha-Sympathomimetika): Sie sorgen dafür, dass die Patienten wieder besser Luft bekommen. Allerdings sollten Sie die Medikamente nicht länger als zehn Tage anwenden. Sie trocknen die Nasenschleimhäute aus, können zu einer Abhängigkeit führen und sogar Schnupfen auslösen! Dann schwellen die Schleimhäute schon kurz nach dem Gebrauch des Nasensprays wieder an.
Hyposensibilisierung: Dem Heuschnupfen den Garaus machen
Die Hyposensibilisierung oder spezifische Immuntherapie (SIT) ist derzeit die einzige Behandlungsmöglichkeit, die an der Wurzel des Heuschnupfens ansetzt. Sie lindert Ihre Beschwerden langfristig und reduziert Ihren Bedarf an Medikamenten. Zudem senken Sie durch die Hyposensibilisierung das Risiko für einen Etagenwechsel und die Entwicklung weiterer Allergien. Diese Behandlung gibt es auch bei Allergien gegen Hausstaubmilben und Insektengift. Für eine SIT müssen Sie mindestens drei Jahre Geduld mitbringen. Je länger Sie bei der SIT am Ball bleiben, desto besser und nachhaltiger wirkt die Behandlung. Die Hyposensibilisierung sollte immer von einem erfahrenen Allergologen durchgeführt werden.
Wussten Sie, dass ...
… die spezifische Immuntherapie bei etwa 80 % aller Menschen mit Heuschnupfen erfolgreich ist?
Zum Weiterlesen:
Die Ursache anpacken: Die spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung)
Der Etagenwechsel: Warum werden aus einer Allergie oft mehrere?
Komplementärmedizin: Helfen Akupunktur und Homöopathie?
Einige Patienten mit Heuschnupfen setzen auf die Alternativmedizin. Der Begriff „Alternativmedizin“ ist eigentlich nicht korrekt, denn alternative Heilmethoden sollten niemals ein Ersatz für schulmedizinische Behandlungen sein, allenfalls eine Ergänzung. Darum passt der Name „Komplementärmedizin“ besser.
Bei Heuschnupfen kommen manchmal Akupunktur und Homöopathie zum Einsatz. Ob die Behandlung mit den feinen Nadeln beziehungsweise den winzigen Kügelchen wirksam ist, ist noch nicht ausreichend belegt. Dennoch kann die Komplementärmedizin einen Versuch wert sein. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen in der Regel jedoch nicht.
Rat & Tat: Pollenallergiesymptome im Alltag lindern
Die Allergenkarenz ist eine wichtige Maßnahme: Als Heuschnupfenallergiker müssen Sie versuchen, Pollen so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Doch so einfach ist das nicht – Pollen befinden sich fast überall. Hinzu kommt, dass viele Pollenallergiker auf mehrere Pollenarten reagieren. Weil die Pflanzen unterschiedliche Blütezeiten haben, kann sich die Allergiesaison über mehrere Monate hinziehen.
Orientierung gibt ein Pollenflugkalender, der anzeigt, wann, wo und in welchen Mengen die Allergene normalerweise unterwegs sind. Wie hoch die Pollenkonzentration in der Luft ist, hängt sehr von der Jahreszeit, der Wetterlage oder Ihrem Wohnort ab. Aufgrund des Klimawandels fliegen mittlerweile selbst im Winter die Pollen mancher Pflanzen!
Zum Weiterleiten:
Medikamente: Das Immunsystem bremsen
Die Einnahme verschiedener Medikamente kann die akuten Heuschnupfensymptome lindern. Ärzte setzen unterschiedliche Entzündungshemmer ein, die die Aktivität des Immunsystems dämpfen. Die Medikamente blockieren die Wirkung oder die Freisetzung von Entzündungsbotenstoffen.
Antihistaminika: Sie sind sehr effektiv; ihre Wirkung setzt meist innerhalb einer Stunde ein. Die Medikamente wirken als „Entzündungsbremse“ und unterdrücken die überschießende Reaktion des Immunsystems. Antihistaminika sind als Nasenspray und Augentropfen für die lokale Anwendung oder als Tabletten erhältlich. Viele Präparate gibt es rezeptfrei in der Apotheke. Moderne H1-Antihistaminika machen auch kaum mehr müde.
Glukokortikoide („Kortison“): Kortison-Präparate wirken am stärksten gegen Heuschnupfen. Sie bremsen Entzündungen sehr effektiv. Es gibt sie vor allem als Nasenspray, aber auch in Tabletten- oder Spritzenform (bei starken Beschwerden). Glukokortikoide drosseln den Fließschnupfen und lassen die Schleimhäute abschwellen.
Leukotrien-Antagonisten: In Tablettenform verabreicht, blockieren sie bestimmte Entzündungsbotenstoffe, die Leukotriene (ausgesprochen: Leu-ko-tri-ene). Sie eignen sich besonders, wenn Sie außer an Heuschnupfen auch an leichtem bis mittelschwerem allergischem Asthma leiden.
Cromone (Mastzellstabilisatoren): Medikamente aus dieser Wirkstoffgruppe sind mild und eignen sich gut für Schwangere. Ärzte raten, die Arzneien möglichst schon eine Woche vor dem erwarteten Pollenflug einzunehmen. Sie wirken jedoch vergleichsweise kurz und müssen mehrmals täglich angewendet werden. Ihre Wirkung reicht überdies manchmal nicht aus, um die Heuschnupfenbeschwerden wirksam zu lindern. Cromone gibt es in Form von Nasensprays und Augentropfen.
Abschwellende Nasensprays oder Nasentropfen (Alpha-Sympathomimetika): Sie sorgen dafür, dass die Patienten wieder besser Luft bekommen. Allerdings sollten Sie die Medikamente nicht länger als zehn Tage anwenden. Sie trocknen die Nasenschleimhäute aus, können zu einer Abhängigkeit führen und sogar Schnupfen auslösen! Dann schwellen die Schleimhäute schon kurz nach dem Gebrauch des Nasensprays wieder an.
WIE KANN ICH HEUSCHNUPFENSYMPTOME LINDERN?
Rat & Tat: Wie kann ich Heuschnupfensymptome lindern?
In Ihrem Alltag können Sie selbst einiges tun, um Ihre Beschwerden in Schach zu halten, wenn draußen Pollenalarm herrscht.
Die besten Tipps:
- Die Nase mit einer Kochsalz-Spülung reinigen. So beseitigen Sie Pollen, die sich dort festgesetzt haben.
- Vaseline in die Nase streichen. Die meisten Pollen dringen über die Nase in den Körper ein, so errichten Sie eine Barriere.
- Im Garten den Rasen möglichst kurzhalten und dafür zwei- bis dreimal pro Woche mähen. Am besten nicht der Allergiker selbst!
- Für den Garten Pflanzen wählen, die weniger Pollen bilden.
- Auf frische Blumen in der Wohnung besser verzichten.
- Das Fell von Hunden oder Katzen ist ein regelrechter Magnet für Pollen. Bürsten Sie Ihr Haustier deshalb gründlich ab, bevor Sie es in die Wohnung lassen. Denken Sie an die Pfoten!
- Hersteller von Staubsaugern und Luftreinigern bieten spezielle Geräte für Allergiker an, die mit einem HEPA-Filter ausgerüstet sind. Er fängt die Pollen ab und senkt die Pollenkonzentration in der Luft.
- Lüften, wenn nur wenige Pollen unterwegs sind: in der Stadt zwischen 6 und 8 Uhr, auf dem Land nach 19 Uhr. Getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer ablegen.
- Die Haare in der Pollenzeit vor dem Schlafengehen waschen. Wöchentlich die Bettwäsche wechseln.
- Die Wäsche nicht draußen trocknen.
- Autofenster beim Fahren schließen. Ein HEPA-Filter in der Lüftung fängt Pollen ab.
- Sonnen- oder Schutzbrille tragen, um die Pollen von den Augen abzuschirmen.
- Urlaub in einer Region machen, in der die relevanten Pflanzen nicht oder zu diesem Zeitpunkt nicht blühen. Alternativ auf das Hochgebirge (mindestens 2.000 Höhenmeter), eine Insel oder die Küste ausweichen.
„Schmutz-Hypothese“: Ab auf den Bauernhof!
Übertriebene Hygiene gilt als Risikofaktor für eine Allergie. Verwenden Sie also Reinigungs- und Desinfektionsmittel nicht im Übermaß. An dieser „Hygiene- oder Schmutz-Hypothese“ scheint tatsächlich etwas dran zu sein, wie Studien gezeigt haben. So treten vor allem bei Kindern, die von Geburt an oder vor dem zweiten Lebensjahr auf einem Bauernhof leben, seltener Allergien auf als bei Stadtkindern (mit Ausnahme der Neurodermitis). Auch wenn werdende Mütter während der Schwangerschaft täglich im Stall gearbeitet haben, sind deren Kinder besser vor Heuschnupfen und Asthma geschützt. Forscher vermuten, dass der vermehrte Kontakt mit Keimen auf dem Bauernhof für einen besseren Immunschutz sorgt. Wie dieser Effekt genau zustande kommt, erforschen Wissenschaftler noch.
Wussten Sie, dass ...
… auf dem Land nur etwa halb so viele Kinder unter Heuschnupfen (etwa 4 %) und Asthma (etwa 3 %) leiden wie in der Stadt (etwa 10 % Heuschnupfen und 6 % Asthma)?