Wohlfühlen ohne Kratzen – Kleidung für sensible Haut

Kaum beginnt der Winter, werden dicke Wollpullis, Strickstrumpfhosen und warme Schals beliebte Begleiter gegen die Kälte. Doch diese können die Haut reizen – vor allem Neurodermitiker:innen haben also keineswegs freie Auswahl vor dem Kleiderschrank.

Der Wechsel aus trockener, warmer Heizungsluft und der feuchten Kälte draußen strapaziert die Haut im Winter zusätzlich – sie trocknet aus und kann zeitweise stark jucken. Mit gezielter Kleidungswahl und unseren Tipps steht dem Winterspaß jedoch nichts im Wege. 

Warum kratzen manche Pullover?

Wollpullis mögen noch so warm und kuschelig aussehen – manchmal kratzen sie, führen zu Juckreiz und können sogar die Haut röten. Das hängt von der Qualität und Faserstärke der Wolle ab: 

Wollfasern haben eine schuppige Oberfläche, die bei Hautkontakt zu Irritationen führen kann. Dicke Fasern krümmen sich beim Berühren der Haut zu wenig und reizen sie dadurch. Der Durchmesser von normaler Schurwolle liegt bei 37 bis 40 Mikrometer (Tausendstel Millimeter). Die Schwelle, ab der die menschliche Haut empfindlich reagiert, liegt jedoch darunter – bei nur 25 bis 30 Mikrometer. 

Eine gute Alternative für empfindliche Träger:innen ist daher Merinowolle. Ihre feinen Fasern sind gerade einmal 16,5 bis 24 Mikrometer dick. Durch die starke Fellkräuselung bilden sich außerdem Luftkammern, die isolieren und die Temperatur regulieren, was gerade im Winter zu einem angenehm warmen Tragegefühl führt.

 

Welche Kleidung funktioniert gut?

Empfindliche Haut verträgt alle fein gewebten, glatten Materialien. Gut bewährt hat sich reine, möglichst unbehandelte Baumwolle. Diese hat eine glatte und weiche Oberfläche, ist luftdurchlässig und kühlend auf der Haut. Ihr Manko im Winter ist, dass sie weniger wärmt als Wolle. Man kann sich gegen Winterkälte zum Beispiel mit einem Langarm-Shirt oder Rolli aus Baumwolle und darüber einem warmen Wollpullover behelfen. 

Wer die Wolle selbst dann noch spürt, zieht besser zwei Baumwoll-Pullis übereinander – oder einen zünftigen Grobstrick-Pullover aus weißer oder ungefärbter Bio-Baumwolle. Reine Viskose und glatte Seidenstoffe werden ebenfalls gut auf sensibler Haut vertragen. Sie enthalten kaum Schadstoffe, sind allerdings für den Wintereinsatz meist zu dünn. Für das Festtagskleid oder die Silvesterparty sind Seide und Kunstseide jedoch gut geeignet. 

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Was sollte man besser nicht anziehen?

Generell gilt bei empfindlicher Haut: Je weniger die Stoffe behandelt wurden, desto besser ist es. Kunstfasern wie Acryl und Polyester werden schlechter vertragen, fördern das Schwitzen und auch Allergien. Dunkle Farben, vor allem Schwarz, und farbintensive Drucke sollten ebenfalls gemieden werden, da sie chemische Zusätze für ihre Haltbarkeit brauchen. Vorsicht auch bei Kleidung aus Billiglohn-Ländern: Bei ihrer Herstellung werden oft Chemikalien eingesetzt, auch wenn sie aus Baumwollgewebe bestehen. 

Tipp: Sicherheit geben Textilsiegel wie z. B. GOTS (Global Organic Textile Standard), Made in Green by OEKO-TEX, das EU Ecolabel, IVN/BEST oder der Blaue Engel.

Weitere Tipps: So kommen Sie gut durch den Winter

  • Geben Sie Ihrer Haut Zeit, sich an die Winterkleidung und an Wollfasern zu gewöhnen. 
  • Waschen Sie neue Textilien vor dem ersten Tragen. Kratzt es unangenehm, kann es auch an den Chemikalien liegen, mit denen die Fasern behandelt wurden. 
  • Regulieren Sie die Temperatur und Luftfeuchtigkeit in Innenräumen. Mit etwa 20 °C beugen Sie Schweißausbrüchen vor, die sensible Haut irritieren können. Luftbefeuchter sorgen dafür, dass die Haut nicht von der Heizungsluft ausgetrocknet wird. 
  • Verzichten Sie auf lange, heiße Bäder. Lieber kurz duschen und nicht zu viel Seife benutzen.  

 

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Perfekte Hautpflege mit LETI

Im Winter ist eine zielgerichtete, konsequente Hautpflege besonders wichtig. Sie hilft Betroffenen, ihre Haut gut gegen Frost und Kälte zu wappnen und das Risiko für einen Neurodermitis-Schub wirksam zu senken. Dafür sollten sie sich die Zeit nehmen, ihre Haut morgens und abends sorgfältig einzucremen. Am besten eignet sich eine Pflege, die speziell für die sensible Neurodermitishaut entwickelt wurde – wie LETI AT4: Intensivcreme bei akutem Juckreiz, Körpermilch und Gesichtscreme als Basispflege. 

 

Kleidung mit Silber oder Zink – was bringt es?
Silber wirkt desinfizierend und antibakteriell, außerdem sorgt es für einen kühlenden Effekt auf der Haut. Dadurch soll der Juckreiz gemildert und die Heilung von irritierten Hautstellen unterstützt werden. Textilien mit Zinkanteil wirken ebenfalls antibakteriell und antiseptisch. Außerdem achten die Hersteller darauf, dass die Nähte außen liegen, um die Reibung auf der Haut zu reduzieren.