Wie helfe ich strapazierter Haut durch häufiges Händewaschen?
- Es hilft, hohe Wassertemperaturen zu vermeiden, milde, pH-neutrale Waschsubstanzen zu nutzen.
- Die wichtigste Regel lautet aber: cremen, cremen, cremen! Mehrmals am Tag, am besten nach jedem Händewaschen mit feuchtigkeitsspendender und rückfettender Hautpflege. Wer seine Hände eincremt, stabilisiert den Schutzmantel der Haut, indem sie wieder Fette einlagert und sich regeneriert. Dies macht es Allergenen, Reizstoffen und Keimen deutlich schwerer, in die Haut einzudringen.
- Besonders Allergiebetroffene mit Handekzemen, Atopie-Patienten mit trockener, juckender Haut und Neurodermitis-Patienten sollten gerade in der aktuellen Pollensaison ihre gestörte Hautbarriere mit medizinischer Basispflege (z.B. LETIAT4 Intensivcreme) schützen und regenerieren.
Welche Mittel sind zum Händewaschen in Corona-Zeiten angebracht?
Seife oder Handdesinfektionsmittel haben beide Vor- und Nachteile. Seife ist normalerweise ausreichend. Handdesinfektionsmittel sind nicht unbedingt notwendig, bei Infektionsgefahr aber zu empfehlen, rät die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Seifen kommen immer dann zum Einsatz, wenn die Hände von Verschmutzungen gesäubert werden müssen. Desinfektionsmittel sollten nur auf der trockenen, sauberen Hand benutzt werden, um Bakterien und Viren zu eliminieren.
Warum schädigt häufiges Waschen und Desinfizieren die Haut, besonders die von Allergikern?
Allergiker und Menschen mit Neurodermitis vertragen Seife oder Handdesinfektionsmittel oft nicht oder nicht auf Dauer.
- Seifen bauen den Säureschutzmantel der Haut ab. Menschen mit gesunder Haut macht das nicht viel aus. Zum Problem wird der Abbau des Säureschutzes bei empfindlicher Haut und häufiger Anwendung wie jetzt in der Corona-Zeit. Personen, die bereits entzündete Haut haben, z.B. Neurodermitis, können auf Syndets zurückgreifen, spezielle Seifen, deren pH-Wert eher im Bereich des natürlichen Säureschutzmantels der Haut liegen.
- Alle Mittel – Seifen, Syndets und Desinfektionsmittel – lösen wertvolle Fette aus den Hautschichten. Die Hautbarriere wird zusätzlich angegriffen, die Haut trocknet aus, wird rissig, kann sich entzünden. Für Allergiker ein großes Problem, denn unerwünschte Eindringlinge in die Haut können noch größeren Schaden anrichten.
Kann das Corona-Virus über eine geschädigte Hautbarriere eindringen?
Dafür gibt es keine Anzeichen. Es ist davon auszugehen, dass die Übertragung – wie bei anderen Corona-Viren auch – primär über Sekrete der Atemwege erfolgt (Tröpfcheninfektion).
Mehr nützliche Hygienetipps
Zu den Themen Händewaschen und Desinfektion bieten die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und die Deutsche Dermatologische Gesellschaft.
Ratgeber für Allergie-Patienten
In unserem Ratgeber Allergie und Haut finden Sie viele weitere Tipps, wenn Sie von allergischen Erkrankungen betroffen sind.
Stand: 12. Mai 2020