Beugenekzeme – dort treten sie auf
Sie kommen immer zu zweit: Ekzeme in den Ellenbeugen und an den Ellenbogen treten typischerweise an beiden Armen auf. Gerade in den Ellenbeugen können diese Ekzeme quälend jucken – viele Neurodermitiker:innen kennen das Problem. Diese sogenannten Beugenekzeme gehören zu den häufigsten Symptomen der Neurodermitis überhaupt: In den Gelenkbeugen am Ellenbogen und in der Kniekehle haben die meisten Neurodermitiker:innen im Laufe der Erkrankung juckende, gerötete Stellen. Dass sie symmetrisch auftreten, ist ebenfalls typisch für atopische Ekzeme an den Augenlidern und an den Ohren. Am Ellenbogen ist häufig auch die äußere Seite am Gelenkkopf betroffen. Dann wird die Haut dort rissig, schrundig und sehr trocken, ähnlich wie bei Schuppenflechte.
Beugenekzeme können außerdem an den Handgelenken und am Hals vorkommen. Sie sind bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die Regel, während Babys eher Ekzeme an den Außenseiten von Armen und Beinen oder im Gesicht haben. Bei Jugendlichen und Erwachsenen kann die Haut in den Ellenbeugen bei einem akuten Schub auch nässen oder Knötchen und Bläschen zeigen.
Ekzeme in der Ellenbeuge: Milbenallergene lösen Schübe aus
Was das Ekzem in der Armbeuge besonders unangenehm macht, ist die Anfälligkeit der zarten, empfindlichen Haut in der Ellenbeuge. Sie juckt bei den Schüben teils extrem und quälend, so dass Betroffene sich stark kratzen. Manche tun dies in der Ellenbeuge so dauerhaft und heftig, dass die dünne Haut bis in tiefe Schichten verletzt wird.
Gerade nachts kann sich der Juckreiz noch steigern, da viele Neurodermitiker:innen allergisch auf Milbenallergene reagieren. Die Mikroben leben in Bettwäsche und Matratze, sie können besonders im Winter Schübe auslösen.
Wer sich nachts aber unkontrolliert kratzt, macht das Ekzem zur Wunde. Dann kann sich die dünne Hautdecke in der Armbeuge flächenhaft verdicken. Mediziner:innen nennen das Phänomen daher „Flechtenbildung“, fachlich „Lichenifikation“. Auch Allergien gegen Lebensmittel, darunter Fisch, Soja, Eier oder Nüsse sowie gegen Tierhaare triggern Neurodermitis-Schübe und Beugenekzeme.
Der Juck-Kratz-Kreislauf
Quälendes Jucken und starkes Kratzen kann sich unabhängig von Triggern wie Milbenallergenen oder Schweiß auch verselbständigen. Es beginnt ein Kreislauf, der verhindert, dass die Haut sich wieder beruhigt und das Ekzem abklingt. Dieser sogenannte Juck-Kratz-Kreislauf ist besonders bei Kindern mit Neurodermitis ungünstig, denn sie kratzen sich ständig und verstärken die Schäden an der Haut.
Was tun gegen Ekzeme am Ellenbogen und in der Ellenbeuge? Die besten Tipps:
- Haut schonen – nicht kratzen, Aufstützen am Tisch vermeiden, Ellenbogen nicht mit Bürsten, Bimsstein oder scharfen Peelings behandeln
- Nägel kurz schneiden, um bei unbewusstem Kratzen Schäden zu vermeiden
- Gegen starkes Kratzen in der Nacht helfen Gaze-Handschuhe (gibt es in der Apotheke, auch für Kinder)
- Bei akutem Schub und Juckreiz in Ellenbeuge oder Kniekehle reizstillende medizinische Pflegeprodukte auftragen, zum Beispiel LETI AT4 Anti-Juckreiz Hydrogel – insbesondere bei Kindern abends vor dem Zubettgehen.
- Regelmäßig die Haut mit rückfettenden medizinischen Kosmetik-Produkten für die atopische oder zu Neurodermitis neigende Haut pflegen, zum Beispiel mit LETI AT4 Körpermilch oder LETI AT4 Intensivcreme
- Hausmittel: Umschläge mit schwarzem Tee
- Bei extremem Juckreiz und nässenden Stellen zum Arzt gehen
Wenn Hautbakterien eindringen
Durch intensives Kratzen können auf der Haut vorhandene Keime in die Wunde geraten und dort das Hautmikrobiom stören. Durch die Vermehrung der eingedrungenen Erreger kann sich dort eine Infektion entwickeln. Die so entstandenen Ekzeme beginnen zu nässen und bilden sich nach dem Schub nur langsam zurück. Das fördert das Verhärten als Flechte, die Lichenifikation.
Im Sommer sind die gestörten, wunden und verdickten Stellen am Arm sichtbar: Sich mit zerkratzten Stellen und Flechten zu zeigen, fällt manchen Patient:innen schwer. Sie fürchten, abgelehnt zu werden.